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Führen? Kann doch (nicht) jeder! (II)

Montag, den 21. April 2008 von Inke Schulze-Seeger
Kategorie: Führung, Psychologie, Erfolg & Motivation

Während der Schulzeit und manchmal noch während des Studiums stehen wir vor der spannenden Herausforderung zu entscheiden, was wir werden wollen. Wir wählen uns nach langem Überlegen einen Beruf und los geht’s! Was auch immer unserer Motive sind, immerhin wählen wir eine Tätigkeit, die uns attraktiv erscheint. Was wir in diesem Moment allerdings nicht tun, ist uns bewusst zu machen, dass wir irgendwann im Rahmen dieser Tätigkeit Führungskraft werden könnten. Eine Rolle also, die wir uns nicht von Anfang an aussuchen.
Auch Unternehmer gründen ihr Unternehmen selten aus dem Motiv heraus, Menschen zu führen. Wie geht man mit einer Rolle um, für die man sich nie so richtig entschieden hat und die plötzlich Teil von uns ist?

Vorletzte Woche habe ich ein Führungsseminar geleitet, wo ich neben der Vermittlung zweckdienlicher Tools und Verhaltensweisen für den Führungsalltag folgende Frage gestellt habe: „Wer seid Ihr in Eurer Rolle als Führungskraft?“ Antworten waren: „Naja, Führungskraft eben,“ oder: „Ich bin ich.“ „Ich bin vor allem angestrengt,“ oder: „Immer der Buhmann.“
Führungskraft zu werden, haben wir nie wirklich gelernt. Trotzdem werden wir in die Rolle gesteckt nach dem Motto: „Das machst Du schon!“ Der Preis der eigenen Blauäugigkeit ist oft hoch: Konflikte, Mitarbeiter in Opferhaltung, Gegenwind. Vor allem muss man aushalten, dass man nicht mehr von allen geliebt wird. Und wenn wir alles dafür tun, dass wir geliebt werden, ist das auch nicht richtig, denn dann tanzen uns die Damen und Herren auf der Nase herum. Wir fühlen uns wieder wie in der ersten Klasse und guter Rat ist teuer. Seminare und Coaches werden gebucht. Führen ist am Anfang wie Führerschein machen, wo jede Parklücke uns Schweißausbrüche verursacht hat oder die Kupplung eine ständig knirschende Erfahrung war. Nach vielen Jahren Fahrpraxis begreifen wir, dass uns unser Fahrverhalten in Fleisch und Blut übergegangen ist. Aber bis zu dieser Erkenntnis dauert es. Genauso ist es mit Führung. Wir lernen ein neues Verhalten, neue Fähigkeiten, und das fühlt sich erst einmal nicht so besonders gut an, weil wir merken, wie viele Fehler wir machen.

Die Frage: „Wer seid Ihr in Eurer Rolle als Führungskraft“ war mir deswegen wichtig, weil ich die Teilnehmer darauf bringen wollte, dass Sie durchaus Fähigkeiten und Stärken haben, die sie täglich in ihrem Führungsalltag einsetzen ohne großartig darüber nachzudenken. Leider sieht man selbstkritisch all zu oft nur die Schwächen und denkt, da muss ich jetzt ganz stark dran arbeiten, sonst wird das nichts mit mir. Im Seminar stellten wir fest, dass es die perfekte Führungskraft nicht gibt. Es gibt viele Fähigkeiten, die eine gute Führungskraft in sich vereint. Aber die perfekte Führungskraft gibt es nicht. Also ist es niemand von uns. Was aber jeder von uns hat, sind Stärken. Der eine ist sozial sehr kompetent, hört gut zu, vermittelt das Gefühl von Verständnis. Der andere ist ein perfektes Vorbild. Ein anderer wiederum kann sich gut in seine Mitarbeiter hineinversetzten und weiß, in welchem Rahmen sie zur Höchstform auflaufen und schafft ihnen diesen.
Wenn wir uns unsere Stärken bewusst machen und an ihnen arbeiten, können wir sie zur Exzellenz ausbauen. Wenn wir an unseren Schwächen arbeiten, erreichen wir wahrscheinlich nur Mittelmäßigkeit. Zu wissen, welche Stärken uns im Führungsalltag ausmachen und an ihnen zu arbeiten, bietet also die größte Chance, eine wirklich gute Führungskraft zu werden.

Doch nicht nur im Führungsalltag ist es gut zu wissen, wer man selbst ist und welche Stärken einen ausmachen. Wenn man sich Ziele setzt, wird man sie am ehesten mit seinen Stärken erreichen. Deshalb setzen Sie sich Ziele, die Ihre Stärken fordern.

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