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Mensch, ärgere Dich nicht!

Sonntag, den 16. November 2008 von Inke Schulze-Seeger
Kategorie: Psychologie, Erfolg & Motivation, Selbst- und Zeitmanagement

Heute werde ich aus aktuellem Anlass nicht den „Fluch der Bundesliga“ fortsetzen, wie ich es vor zwei Wochen angekündigt habe. Der aktuelle Anlass mag in diesem Blog auf den ersten Blick möglicherweise fehl am Platze sein. Es handelt sich nämlich um einen Muskelfaserriss, den ich mir gestern im Unterschenkel zugezogen habe. Können Sie sich vorstellen, wie ich seit gestern fluche? Ich kann kaum noch auftreten. Es ist zum Heulen! In dieser Woche muss ich auch noch ein Seminar halten, wahrscheinlich an einen Stuhl gefesselt nach Mitleid heischend und die Teilnehmer mit Leidensmiene bittend, dass Sie mir das Flipchart umblättern. Das wird eine Woche! Ehrlich, ich ärgere mich maßlos.Sie werden sich nun zurecht fragen, was hat das bitte mit Ihnen zu tun? 

Nun, es hat eine Menge mit uns allen zu tun, weil es ein wundervolles Beispiel ist, wie wir manchmal mit Ärger umgehen. Erinnern Sie sich doch einfach mal an Beispiele aus Ihrem Unternehmensalltag, als Ihnen z.B. ein Auftrag durch die Lappen gegangen ist, ein wichtiger Kunde seine Rechnungen einfach nicht bezahlt hat, Sie unangenehme Gespräche mit Kollegen oder Mitarbeiter führen mussten, die Ihnen den Tag verdarben.

Es gibt zwei Arten mit Ärger und seinen Ursachen umzugehen: Entweder versucht man die Situation zu ändern oder man akzeptiert sie. Das ist nur manchmal nicht so einfach. Insbesondere wenn man sich über andere ärgert, suhlt man sich gern im Ärger, indem man den anderen verantwortlich macht für die Misere. Man schiebt ihm die Verantwortung für die ganze Situation zu, damit man selbst die Verantwortung für die Situation nicht übernehmen muss. Außerdem möchte man ja durch Schuldzuweisungen auch bestrafen. Die Frage ist nur, wen das wirklich belastet. Den anderen? Kaum.Man kann aber auch die Verantwortung für die Situation selbst zu übernehmen. Auf jeden Fall wird man dadurch handlungsfähiger und ist nicht das arme Opfer, dem all dies Schlechte wiederfährt. Der durch Die Lappen gegangene Auftrag wird dann vielleicht aus einer anderen Sicht betrachtet, indem man sich fragt: Was lernen wir aus der Situation, was werden wir das nächste Mal besser machen?

Ach ja, und da ist noch ein Aspekt. Manchmal ärgert man sich über Situationen, weil man sie vorher falsch interpretiert hat. Hierzu eine kleine Geschichte:In Berlin, im Prenzlauer Berg ist es unmöglich einen Parkplatz zu bekommen, ganz besonders schlimm ist es abends. Nun stellen Sie sich vor, Sie kreisen schon das fünfte Mal um den Block und es ist kein Parkplatz weit und breit zu finden. Leise fangen Sie an zu fluchen. Doch plötzlich sehen Sie, wie vor Ihnen ein Parkplatz frei wird. Endlich. Vor Ihnen ist aber auch noch ein anderes Auto, das diesen Parkplatz augenscheinlich ergattern will. Jetzt fluchen Sie richtig laut. Ich schreibe hier nicht die Ausdrücke hin, die Sie vielleicht in diesem Augenblick benutzen werden. Das Auto vor ihn versucht auch prompt, einzuparken. Leider sind die Strassen hier so eng, dass Sie warten müssen. Nur, was passiert jetzt? Ist das etwas ein Anfänger, fragen Sie sich. Der Fahrer versucht mehrmals in die Lücke zu kommen. Aber es gelingt ihm einfach nicht. Sie haben inzwischen so einen dicken Hals. Hinter ihnen stauen sich die Autos. Sie stecken fest. Wutentbrannt reißen Sie die Tür auf und steigen aus, um zu dem Fahrer hinüber zu gehen. Als Sie dort ankommen, erblicken Sie durch das Fenster einen alten, greisen Mann mit einer ebensolchen Frau, die offensichtlich einen Schwächeanfall hat und sich schwer an den den Mann lehnt. Der alte Mann sieht sie an und fragt mit zitternder Stimme: „Können Sie mir helfen? Meiner Frau geht es nicht gut. Ich muss Sie hier zum Arzt bringen. Ich bin so froh, dass ich einen Parkplatz hier gleich vor der Tür gefunden habe.“

Also achten Sie vielleicht das nächste Mal darauf, wenn Sie sich über etwas oder jemand anders ärgern, ob Sie die Situation ändern können, und wenn nicht, sie einfach zu akzeptieren. Darüber hinaus sein Sie sich bewusst, dass Ärger und Groll häufig aus Ihrer Interpretation einer Situation resultieren, und diese Interpretation hat manchmal nichts, aber auch gar nichts mit der Realität zu tun.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche – ohne Ärger.

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