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Rat für die Ärzte gesucht!

Donnerstag, den 7. Februar 2008 von Harald v. Trotha
Kategorie: Controlling, Finanzierung, Marketing

In meinem Beitrag „Ärzte in Not?!“ vom Januar dieses Jahres habe ich über meine jüngsten Erfahrungen mit Ärzten berichtet. Die Diskussion mit diesen Ärzten über mögliche Umsatzentwicklungen war für mich ernüchternd. Diese scheinbare (?) Ohnmacht über die wirtschaftlichen Entwicklungsperspektiven lässt mich noch nicht zur Ruhe kommen.

Vielen Dank zunächst an unsere Leserin, Frau Wey, für Ihren Hinweis zum Ärztemarketing, aber auch hier kann man ja eine gewisse Frustation erkennen. Und dennoch beschäftigt mich für die weiteren Begleitung von Ärzten nun die Frage: Wo und wie können Ärzte auf die wirtschaftliche Entwicklung Ihrer Praxis Einfluss nehmen? Ich erhoffe mir von unseren Bloglesern weitere Hinweise/Erfahrungen oder Ideen zu erhalten.

Ich fasse meine bisheriges Verständnis grob zusammen, und freue mich auf jede Ergänzung oder Korrektur. Soweit niedergelassene Ärzte kassenärztlich abrechnen, gibt es drei Berechnungsfaktoren: Budget, Punktwert und die Anzahl der Kassenscheine. Wirtschaftlich dominiert das z.T erst nachträglich zugewiesene Budget die beiden anderen Faktoren. Soweit das zugewiesene Budget ausgeschöpft ist, werden mehr oder hochwertigere Leistungen einfach nicht mehr vergütet (bei einem meiner Kunden bereits sechs Wochen vor dem Quartalsende). Die Anzahl der Scheine ist i.d.R. durch zeitliche oder räumliche Kapazitäten vorgegeben, jedoch wirkt sich ein Anstieg nur minimal aus, insbesondere wenn die medizinische Leistung an sich nicht mehr ins Budget passt und damit auch nicht mehr vergütet wird. Dies dürfte wohl die Regel sein. Das vorzeitige Schließen der Praxis (z.B. sechs Wochen vor Quartalsende), um variable Kosten zu sparen, ist ebenfalls nicht möglich, da viele Leitungen formell und fachliche eine Nachbetreuung erfordern, die nicht verweigert werden kann.

Bleibt schließlich noch die privatärztliche Liquidation. Sie umfasst alle Leistungen an Selbstzahler oder Mitglieder privater Krankenversicherungen. Der Umsatzanteil lag bei meinen Kunden im Durchschnitt bei ca. 10 % und damit im Bundesdurchschnitt (Studie dazu hier). Eine Konzentration auf dieses Marktsegment erscheint schon aufgrund der höheren (Stück)vergütung (x-facher Kassensatz) sinnvoll. Zugleich erscheint mir dieser Weg nur sehr langfristig und mit minimalen Fortschritten realistisch, da dort ein wirksamer Wettbewerb um den Kunden (mit Preis- und Leistungsdifferenzierung, Werbung, Marketing u.a.m.) kaum möglich ist. Abgesehen davon versuchen dies natürlich auch heute schon alle Wettbewerber. Jeder muss es machen, da er sonst ganz schnell ins Hintertreffen gerät. Rechnet man die Risiken wie Zahlungsverzug, Beitreibungskosten und Ausfälle hinzu (ich war wirklich empört), erscheint auch dieser Weg nicht als echte Lösung.

Also bleibt noch der Nebenjob, der die Haushaltskasse aufbessert??

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