GfK = gewaltfreie Kommunikation wird als eigenständige Sprache zur Verbesserung der menschlichen Kommunikation bezeichnet. Sie beruht auf dem theoretischen Konzept von Marshall B. Rosenberg und wird im Original viel zutreffender als „nonviolent communication“ bezeichnet. GfK wird heute vielfältig, häufig unaufdringlich eingesetzte und beruht auf und befördert die Empathie für den Gegenüber. Das Gegenteil der Gfk wird als „lebensentfremdete Kommunikation“ oder auf „Wolfssprache“ bezeichnet.
GfK als bedürfnisorientierte Kommunikation:
Im Mittelpunkt steht die Annahme/Erkenntnis, hinter jeder Kommunikation/Aussage steht die Erfüllung eines Bedürfnisses und die Reaktion auf ein unmittelbares Gefühl. 4 Schritte bestimmen die gewaltfreie Kommunikation:
- Was kann ich am Gesprächspartner objektiv beobachten ? (10 Min. später kommen, als verabredet)
- Welches Gefühlt löst bei mir diese Beobachtung aus? (Enttäuschung, da Erwartung nicht erfüllt)
- Welches meiner Bedürfnisse steckt hinter dem Gefühl? ( ich habe ein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Respekt, Rücksicht u.ä.)
- Konkrete Bitte/Wunsch formulieren, um dies jetzt oder in Zukunft zu ändern. (Sag mir bitte, ob du bereit bis, in Zukunft auf unser beider Bedürfnis nach Rücksichtnahme und Wertschätzung durch Einhaltung unserer Verabredungen ein zu gehen)
Meine “ gewaltfrei Kommunikation“ wird geprägt durch mein Gefühl und meinen (unbewußten?) Versuch, mir ein oder mehrere Bedürfnise zu erfüllen. Auf dieser Gefühls- und Bedürfnisebene sind alle Menschen empfänglich und „gewaltfrei“.
Die Wolfssprache als Gegensatz:
Die lebensentfremdete Kommunikation ist nach Rosenberg gekennzeichnet durch Bewertungen und Urteil über den Gesprächspartner und dessen Gesagtem. Typische Impulse der Zuhörers sind „gut/böse“, „stimmt/stimmt nicht“, „richtig/falsch“ „gerecht/ungerecht“ u.v.a.m. Diese wertenden Kommentare spielen sich laufend in unseren Köpfen ab, wenn wir einem Gesprächspartner zuhören. Wir beurteilen und bewerten die Aussagen mit unseren eigenen Vorstellungen, Werten und Positionen. Häufig kommentieren wir diese Aussage dann auch noch entsprechend: wir kenne das im Konflikt auch als „ein Wort gibt das andere“, „… immer das letze Wort haben“ und „… hat immer recht!“ Typisch daran ist, daß moralisch (?), gesellschaftlich (?), machtorientiert (?) etc. bewertet wird, nicht jedoch in Hinblick auf die individuellen Gefühle und Bedürfnisse des Zuhörers wie „ich bekommen Angst, wenn ich so etwas höre“. Unsere gesellschaftliche Kommunikation hat sich weitgehend auf diesen Form eingepegelt, das sie Ergebnis und Ausdruck einer hierachischen Struktur ist.
GfK liefert im Zusammenhang mit der Konfliktbearbeitung ein sehr wichtige Funktion. Mit Hilfe der Konzetration auf eigene Gefühle und die dahinterstehenden Bedürfnisse lassen sich Eskalationsstufen durchbrechen und auf akzeptierte Gemeinsamkeiten reduzieren. Das gegenseitige Hochschaukeln tritt zurück hinter die Bitte, ein akzeptiertes Bedürfniss zu erfüllen.
Berlin/ Brandenburg, den 5. März 2012