Seit 2001 führt die KfW Bankengruppe in Zusammenarbeit mit 21 Fach- und Regionalverbänden bei ca. 3200 Unternehmen eine Befragung zum Thema Finanzierungsbedingungen und Investitionen durch. Erst vor wenigen Tagen hat Michael Hafelinger bereits eine erste Bewertung vorgenommen ( hier), ich werde hier einige wichtige Ergebnisse vorstellen. Die veröffentlichte Auswertung finden Sie hier.
1. Die Rezession und die Bankenkrise haben sich spürbar negativ auf die Finanzierungsmöglichkeiten ausgewirkt. Besonders stark davon betroffen sind kleine und junge Unternehmen.
2. Die Anforderungen an die Dokumentation, das Reporting und die Sicherheiten sind deutlich gestiegen.
3. 17 % aller berfagten Unternehmen haben Probleme überhaupt einen Kredit zu bekommen.
4. Eine allgemeine, flächendeckende Kreditklemme besteht (noch) nicht, die aktuelle Situation wird sich aber noch weiter verschärfen.
5. Die Finanzierungsmöglichkeiten haben sich in 2008 für ca. 35 % aller Befragten deutlich verschlechter, für nur 4 % verbessert. 26 % der Finanzierungsanträge wurden abgelehnt.
6. Großunternehmen und besonders kleine Unternehmen (< 1 Mio. Umsatz) sind überproportional stark betroffen.
7. 62 % der befragten Unternehmen klagen über steigende Zinsen!!
8. Weiterhin haben die Unternehmen aus den östlichen Bundesländern größere Probleme.
9. 37 % der Befragten werden in 2009 die ursprünglich geplanten Investionen reduzieren.
10. Die Finanzierungs langfristiger Investitionen gelingt leichter als die Beschaffung kurzfristiger Liquidität (< 1 Jahr)
Mein Fazit:
Die Unternehmensfinanzierung stellt immer höhere Anforderungen an Planung, Dokumantation, Struktur und Reporting. Dabei werden die Entscheidungsräume der handelnden Personan immer kleiner und standardisierter. Unsere Erfahrung zeigt, daß Finanzierungen dennoch klappen. Man braucht Zeit, Know-How, Kontakte und gute Unterlangen. Und diese Anforderungen werden weiter steigen.
Berlin / Brandenburg, den 25. Juni 2009