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Über guten und bösen Stress und den Umgang damit

Donnerstag, den 5. Mai 2011 von Michael Häfelinger
Kategorie: Selbst- und Zeitmanagement

Das Unternehmer-Dasein gilt gemeinhin als stressig, der Herzinfarkt als typische Manager-Krankheit. Ständige hohe Belastung bei hoher Leistungsbereitschaft führt bei jedem irgendwann zum Zusammenbruch. Nicht umsonst heißt es in Unternehmen immer wieder „Burn-Out kriegen nur die Guten“.

Die Folgen von Überlastung reichen von Schlafstörungen und Erschöpfung, Energielosigkeit, Demotivation, Reizbarkeit, Konzentrationsminderung, Selbstzweifel, bis im schlimmsten Falle zu Depression und Burnout. Ohne körperliche Ausgleiche läuft die Stressreaktion ins Leere, die Ablagerung von Fetten in den Gefäßwänden beschleunigt sich, der Blutdruck sinkt nicht mehr ab, Thrombosen drohen. Herzinfarkt und Schlaganfall sind typische Stresskrankheiten.

Aber es gibt mehrere Stellschrauben, um dem Stress zu begegnen:

  • Belastungen
  • innere Haltung
  • Ressourcen

Belastungen

Nicht alles, was als Stress bezeichnet wird, ist ungesund. In den Gesundheitswissenschaften unterscheidet man zwischen

  • gesundem „Eustress“, der die richtige Dosis von Ansporn und Herausforderung an Körper und Psyche liefert, die das Leben interessant und lebenswert macht.
  • ungesundem „Distress“, der als bedrohlich und überfordernd erlebt wird.

Bereits 1908 formulierten Robert Yerkes und John D. Dodson anhand von Mäuseversuchen das so genannte Yerkes-Dodson-Gesetz.

Yerksen-Dodges-Kurve

Yerksen-Dodges-Kurve

Danach besteht auch bei Menschen zwischen Anspannung und Leistungsfähigkeit ein umgekehrt U-förmiger Zusammenhang. Danach steigt die „Performance“ mit dem Anspannungsniveau zunächst an – Anforderungen werden als Herausforderungen begriffen, die leistungssteigernd wirken. Ohne solche Herausforderungen kommt es langfristig zu einer Demotivation, die Philippe Rothlin und Peter R. Werder2007 als Boreout beschrieben haben.

Das optimale Leistungsniveau liegt bei einer mittleren Anspannung. Wird das optimale Anspannungsniveau überschritten, sinkt das Leistungsniveau wieder – die Anforderungen werden als überfordernd und nicht bewältigbar wahrgenommen.

Ist das Stressniveau zu hoch , gilt es also die Belastungen runterschrauben. Zentraler Ansatzpunkte hierfür ist meistens das NEIN-Sagen. Gehen Sie nur Verpflichtungen ein, denen Sie innerlich vollauf zustimmen. Sprechen Sie Probleme offen an und sondieren Sie mit den Beteiligten realistische Lösungen. Was müssen wirklich Sie machen? Und bis wann? Können Sie (Teil-)Aufgaben delegieren?

Innere Haltung

Hochgesteckte Leistungsanforderungen, Zeitdruck und Arbeitsverdichtung belasten den Arbeitsalltag. Konflikte mit Partnern, Mitarbeitern, Famlie oder anderen Menschen zehren an den Nerven. Problematisch wird es jedoch vor allem dann, wenn die Belastungen auf überhöhte persönliche Ambitionen und unverhältnismäßige Verausgabungsbereitschaft treffen. Fällt es jemandem dann noch schwer, sich gegen die eventuellen Erwartungen anderer angemessen abzugrenzen, sitzt er oder sie in einer Falle, die sogar selbst mit aufgestellt wurde.

Hier geht es zunächst darum zu klären, was Ihnen wirklich wichtig ist. Es geht darum, dass Sie Ihre Prioritäten setzen. Und was dann nicht wichtig ist, ist nicht wichtig.

Ein zweiter wichtiger Teil: Nehmen Sie Hilfe an! Pflegen Sie unterstützende Kontakte, nehmen Sie angebotene oder verfügbare Hilfe in Anspruch. Ihre Mitmenschen wissen sehr wohl selbst, worauf sie sich einlassen – Sie müssen sie nicht vor Ihnen schützen. Und last but not least: Wenn Sie eines oder mehr der oben genannten Warnsignale über längere Zeit bei sich selbst feststellen, nsuchen Sie professionelle Beratung auf.

Ressourcen

Zu hohe Belastungen machen krank – hohe Ressourcen erhalten gesund. Jeder kennt das: Vieles, was ich ausgeschlafen mit links erledige, ist unausgeschlafen schon eine echte Anstrengung. Aus dieser Überlegung setzt Gesundheitsförderung nicht nur bei den Belastungen an, sondern auch bei den Ressourcen. Über Bewegung kann ich bspw. das Adrenalin abbauen, aber was gibt mir sonst noch Kraft? Nutzen Sie die (wenige) freie Zeit nicht einfach nur zur Erholung vor der Glotze, sondern tun Sie sich was Gutes! Sie haben sich’s verdient…

Stress hat fast immer mit Zeit zu tun. Deshalb geht es bei der Stressvermeidung auch oft um die Verbesserung des Zeitmanagements. Aus gesundheitlicher Sicht aber besonders wichtig: Nutzen Sie Ihr Zeitmanagement nicht dazu, noch mehr Aufgaben im Tag unterzubringen, sondern nutzen Sie die gewonnene Zeit für Ihre Erholung. Achten Sie auf eine Ausgewogenheit zwischen Arbeit und Freizeit, Belastung und Entspannung, Geben und Nehmen – auf Ihre „Work-Life-Balance“.

Wenn es Ihnen gelingt, wirksam an diesen Stellschrauben zu drehen, sollten Ihre Aufgaben ihren primär belastenden Charakter verlieren. Im Idealfall werden daraus wieder die anregenden Herausforderungen, weshalb Sie sie eingegangen sind. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei!

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