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Das 1×1 des Textens III: Die Macht der bildhaften Sprache

Donnerstag, den 22. November 2007 von Michael Häfelinger
Kategorie: Marketing

In Teil 1 haben wir aus Substantiven Verben gemacht. In Teil 2 wurde der Text so zerlegt, dass jeder Gedanke in einen eigenen Satz gepackt wurde. Alles schon ganz gut soweit, aber es fehlt das besondere Etwas? Haben Sie den Mut, mit Ihren Worten Bilder zu malen!

Es geht an dieser Stelle genau NICHT um die formal korrekte Darstellung, um die wir in den ersten beiden Beiträgen bemüht waren. Es geht um ein Bild, das in den Köpfen erzeugt wird, das über das Beschriebene hinaus die Fantasie des Lesers anregt. Über die Fantasie vermittelt sagt ein solches Bild letztlich mehr, als die Worte für sich genommen zu sagen vermögen.

Beispiele gefällig? Nun, wer die erste Folge des Text-1×1 befolgt, wer „aus dem unbeweglichen, mächtigen Turm eines Substantivs einen beweglichen Springer des Verbs“ macht, findet sich auf einmal am Schachbrett der Texter wieder. Wer seinen Gedanken einen ganzen Satz „gönnt“, macht sich zum sprachlichen Mäzen. Wer versucht, seinen Text attraktiv zu gestalten, sucht und findet hoffentlich das berühmte „Salz in der Suppe“. Vor dem geistigen Auge köchelt ein großer Topf Brühe, deren herzhafter Duft den gesamten Raum erfüllt.

Wichtig ist das treffende Bild vor allem beim Titel der Pressemitteilung, Ihres Buchs oder auch des Geschäftsberichts. Oft genug entscheidet sich das Weiterlesen bereits hier. Bildhafte Titel zu entwickeln, ist das Brot- und Buttergeschäft der Journalisten, und einige haben es darin zu einer wahren Meisterschaft gebracht. Lesen Sie Zeitungsartikel auf die bildhafte Kraft ihrer Überschriften und lassen Sie sie auf sich wirken, bevor sie weiterlesen.

Auch hier ein Beispiel? Der Berliner Tagesspiegel beispielsweise titelte zur Werksspionage von McLaren bei Ferrari „Spione in der Boxengasse„. Auch wenn der Titel relativ nahe an den Fakten liegt, entstehen doch ganz andere Bilder: Man kann sie sich richtig vorstellen, die guten James-Bond-Typen und die bösen russischen Agenten, ausgestattet mit der Lizenz zum Töten, die sich zwischen schönen Frauen und größenwahnsinnigen Rennstall-Chefs auf der Jagd nach irgendeinem Mikrofilm zum Showdown in der Boxengasse eines Rennkurses begegnen.

Schneiden Sie sich eine Scheibe davon ab! Stecken Sie Ihre Unternehmensgründung in die Welt der Goldgräber, wenn Sie Ihren Bekannten davon erzählen. Überschreiben Sie die Pressemitteilung zu ihrem neuen Internet-Auftritt wie die ersten Schritte auf dem Mond oder suchen Sie im Jahresbericht eine Analogie zur Formel 1. Kurz: Verleihen Sie Ihren Worten Flügel!

Um dabei allerdings nicht wie Ikarus im Überschwang abzustürzen, möchte ich eine Warnung hinterher schicken: Bleiben Sie bei einem Bild! Nehmen Sie die Küche, das Schachbrett ODER die Welt der Spione.

Wenn Sie ein solches Sprachbild konsequent durchdeklinieren, werden Sie sehen, welche Sprachgewalt sich unter Ihrer Feder entwickelt…

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