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"UnternehmerCoaches
Häfelinger, von Trotha
Partnerschaft Unternehmensberater

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Die im Jahr 2008 veröffentliche Gallup-Studie zur Jobzufriedenheit zeigt zum wiederholten Mal wie niedrig diese in Deutschland ist. 87% der arbeitenden Bevölkerung ist unzufrieden. Sofern diese Menschen angestellt arbeiten, haben sie eine nur geringe oder gar keine emotionale Bindung zu ihrem Unternehmen. Auch viele Unternehmer, die ich in meinen Coachings treffe, sind unglücklich und unzufrieden. Sie stellen sich die Fragen: Bringt mir das Spass, was ich da tagtäglich tue? Warum tue ich es eigentlich? Was will ich wirklich?

In meinem letzten Beitrag habe ich dieses Phänomen unter Unternehmern bereits beschrieben. Wenige Unternehmer können zunächst formulieren, warum sie frustriert sind. Es kann manchmal helfen, wenn man sie im Coaching fragt, welche Dinge sie am meisten ärgern. Die werden dann konkretisiert gemeinsam mit dem Unternehmer in positive Ziele übersetzt. Manchmal reicht das jedoch nicht aus und die Gründe für die Unzufriedenheit liegen tiefer. Unter Umständen signalisiert die Unzufriedenheit, dass eine grundlegende Veränderung nötig ist.

Sich über die eigenen Fähigkeiten im Klaren sein

Unternehmer sollten sich zunächst vergegenwärtigen, was eigentlich richtig gut läuft und wovon man, falls man seine eigene Situation verändert, durchaus profitieren kann. Das sind nämlich all die Erfahrungen, die man nicht nur als Unternehmer  im Laufe der Jahre gemacht hat, Fähigkeiten und Lerninhalte, die man sich angeeignet hat, und natürlich die eigenen Talente. Falls es schwierig ist, diese Fähigkeiten und Talente selbst auf den Punkt zu bringen, kann dies im Coaching geschehen.

Was manchmal jedoch nicht in die Zukunft, in eine veränderte Situation übertragen kann, sind die äußeren Umstände, in denen diese Eigenschaften bisher ihren Platz hatten. Die können oder müssen sich verändern. Das sind beispielsweise der eigene Status als Unternehmer, die Zugehörigkeit zu einem System und damit verbundene Werte, ein bestimmter Lebensstil oder Anerkennung anderer aufgrund dieser äußeren Umstände.

Abhängigkeit von den äußeren Umständen aufklären

Eine meiner Klientinnen, die als IT-Consultant erfolgreich selbstständig war, kam zu mir ins Coaching, weil sie ihren Job nicht mehr aushielt. Ihr Alltag war zur Qual geworden. Nachdem wir einige Zeit miteinander gearbeitet hatten, stellte sich heraus, dass sie in Wirklichkeit immer schon im Bereich Journalismus und Fotografie tätig sein wollte, sich aber nie getraut hatte. Die Tatsache, dass sie die äußeren Umstände ihres Jobs dafür aufgeben musste, um die neue Laufbahn einzuschlagen, fiel ihr unendlich schwer. Sie wollte auf ihren Lebensstandard nicht verzichten, hatte Angst davor, was ihre Freunde und ihre Familie von ihr denken würden und empfand die Entscheidung, Journalistin zu werden, als gesellschaftlichen Abstieg. Als ihr diese Abhängigkeit von äußeren Umständen klar wurden, fing sie an, anders darüber zu denken und setzte Energien für eine Veränderung frei.

Die eigene Werte überprüfen und danach handeln

Eine Coach-Kollegin aus den USA, die ich bei einer Fortbildung kennen lernte, erzählte, dass sie vor einigen Jahren als selbständige Unternehmensberaterin tätig gewesen war. Währenddessen hatte sie zwar das Gefühl, das Richtige zu tun, war aber trotzdem ständig unzufrieden. Sie hatte sich, nachdem sie ein Kind bekommen hatte, selbständig gemacht und arbeitete nun von zu Hause aus. Sie ahnte, dass sie sich noch lange nicht von den Umständen Ihrer früheren Arbeit in einer großen Unternehmensberatung verabschiedet hatte. Die Tatsache, dass sie nicht mehr in ein System eingebettet war, das ihr Anerkennung und Substanz für ihr Selbstbewusstsein bot, machte ihr zu schaffen. Sie überlegte, dass sie nur glücklich werden würde, wenn sie diesen Zustand wieder erlangen konnte. Tatsächlich nahm sie erneut einen Job in einer Unternehmensberatung an, stellte aber nach wenigen Monaten fest, dass sich ihre Werte inzwischen geändert hatten. Zuhause zu sein und sich flexibel um ihr Kind kümmern zu können, war ihr wichtig geworden. Sie merkte, dass sie darunter litt, dass der Job als angestellte Unternehmensberaterin das nicht zuließ. Nach nur einem Jahr verließ sie die Firma und machte sich wieder selbständig. Sie hatte die äußeren Umstände und Nutzen eines Jobs als Angestellte endlich hinter sich gelassen. Interessant ist, dass sie seitdem als Betreiberin eines in den USA sehr erfolgreichen Internetportals Frauen berät, wie sie nach der Erziehungspause wieder zurück in die Berufstätigkeit finden.

Bilanz ziehen und Veränderungen wagen

Wenn Sie also das Gefühl haben, dass äußere Umstände und die Abhängigkeit davon Sie davon abhalten, ihrem Leben oder ihrer Selbständigkeit die Richtung zu geben, die Sie sich wünschen, dann sollten Sie sich bewusst machen, dass Äußerlichkeiten eine Illusion sind. Die Inhalte zählen. Ziehen Sie Bilanz und überlegen Sie, von welchen Umständen Sie sich verabschieden müssen. Selbst wenn Sie zur Zeit nichts aufgeben wollten, sollten Sie vielleicht mal darüber nachdenken, wie es wäre, auf etwas zu verzichten, um eine Veränderung herbeizuführen.

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