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In meinen nächsten Artikeln wird es um die Zielgruppe LOHAS gehen. Auch zahlreiche Unternehmen schreiben sich Nachhaltigkeit auf die Fahne. Grund für mich, in meinem heutigen Artikel die nachhaltige Unternehmensführung näher zu betrachten.

Nachhaltiges unternehmerisches Handeln zeichnet sich nach Auffassung von Stefan Schaltegger, Professor für Nachhaltigkeitsmanagement der Leuphana Universität in Lüneburg, durch folgendes aus: Problemlösungskompetenz und Werte- sowie Marktorientierung. Ein Unternehmen, das sich der Nachhaltigkeit verschreibt, investiert mehr als durch den Gesetzgeben vorgeschrieben in Umweltschutz und hohe Sozialstandards. Aus Überzeugung, weil die Unternehmensführung weiß, dass jede Organisation einen Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft erbringen muss, damit das Ganze langfristig überlebt. Und das zahlt sich natürlich langfristig auch unter betriebswirtschaftlichen Kriterien aus.
Soviel zum hehren Anspruch.
Nicht nur, dass der Begriff inzwischen in der Alltagssprache zum Synonym von „langfristig“ oder „nachdrücklich“ geworden ist. Das wird deutlich in Äußerungen wie z. B. man will die Kinderpornografie „… nachhaltig bekämpfen“. Damit ist nicht nachhaltig im oben genannten Sinn gemeint, sondern nachdrücklich.
Nein, mit dem Begriff der Nachhaltigkeit wird auch viel Schindluder betrieben. Aus Gründen der besseren Vermarktung und Werbung täuschen viele Unternehmen überdurchschnittliches ökologisches und soziales Engagement vor und stimmen den Verbraucher in Werbespots mit sich gleichenden Motiven wie Blumenwiesen, Bäumen und Himmel auf Nachhaltigkeit ein.
Dabei gehört die Nachhaltigkeit als Ausdruck menschlichen Selbsterhaltungstriebes zu unserem kulturellen Erbe. Schon vor 7000 Jahren beteten die Menschen: „Was ich von dir, o Erde, ausgrabe, lass es schnell nachwachsen. Lass mich, o Reinigende, weder deinen Lebensnerv durchtrennen noch dein Herz durchbohren“. Diese Urformel der Nachhaltigkeit wurde von Ghandi 1972 auf der ersten Umweltkonferenz der Vereinten Nationen zitiert.
Die einvernehmliche Definition der UN von Nachhaltigkeit lautet: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, welche die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen“ und das Dreieck aus ökologischem Gleichgewicht, ökonomischer Sicherheit und sozialer Gerechtigkeit stand im Fokus der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro.

Sich der Nachhaltigkeit verpflichtende Unternehmen kümmern sich um ihre Kunden, verzichten auf übermäßige Gewinnentnahmen, bezahlen ihre Mitarbeiter angemessen und behandeln sie respektvoll und wälzen ihre Verantwortung und Haftung nicht auf andere ab. Auch auf ökologischer und sozialer Ebene handeln sie nachhaltig und tun alles für Erhalt und Schutz der Umwelt sowie eine lebenswerte Gesellschaft. In der Gewinn- und Verlustrechnung eines Unternehmens kann die Nachhaltigkeit nicht abgebildet werden.  Damit der Anspruch auf Nachhaltigkeit nicht zur Farce wird, sollte ein verantwortungsvoll handelndes Unternehmen den Begriff der Nachhaltigkeit vermeiden und durch konkrete Angaben ersetzen: „In den nächsten drei Jahren werden wir den CO2-Ausstoß um 20 % reduzieren“ ist verbindlich und fassbar.

Mit der Nachhaltigkeit verhält es sich wie mit der Gleichberechtigung: Ändert sich nichts, bleibt sie ein Trend, ohne bleibenden Wert oder Nutzen.

Berlin, den 14. Juni 2010

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