Vor einigen Wochen habe ich bereits über den Unternehmerwettbewerb der Freien Universität Berlin berichtet (hier). Inzwische ist der Wettbewerb abgeschlossen und es wurden glückliche Gewinner (hier) und enttäuschte Verlierer ermittelt. Auch mein Team (hier) gehört leider zu den Enttäuschten, schade. Wenn man von dem Wettbewerbsergebnis mal absieht, ist unser Projet erstauchlich gut gelaufen. Unter den sehr engen Kapitalbedingungen (5,-€ Startkapital) und 5 Wochen Gesamtlaufzeit konnte eine wirtschaftlich stabiles und erfolgversprechenden Projekt auf die Beine gestellt werden.
Für den Vertrieb der sehenswerten Postkartenkollektion wurden folgende Wege gewählt:
- onlineVertreib über eigenen Webshop und per Ebay
- Dirketvertrieb am Brandenburger Tor (mit dem Fahrrad)
- Vertrieb über Händler und Handelspartner
Alle Wege für sich betrachtet waren erfolgreich, wenn auch erstaunlich unterschiedlich und mit sehr differenzierten Hürden. So zeigte z.B. der Vertrieb über Händler (Kiosk, Dussmann u.ä.) die Anforderung, neben einer „großen“ Kollektion unbedingt auch den passenden Postkartenständer mit liefern zu müssen. Dies war aber nicht im Budget enthalten.
Insgesamt war das Interesse an den Karten erfreulich groß. In der kurzen Zeit waren jedoch nur wenige Partner bereit in Vorleistung zu treten und namhafte Mengen der Karten gegen Rechnung abzunehmen. Keinerlei Probelm wäre jedoch der Vertrieb über Komissionsware gewesen, dies konnte sich das Team jedoch als Vertreibsinstrument nicht wirklich leisten.
Schließlich war eine weiter, schwierige Hürde zu nehmen, das geringe Startkapital. Der Kapitalbedarf für die Grundausstattung mit 1000 Postkarten (10 Motive * 100 Stk). 100 Visitenkarten, Stempel, Kugelschreiber und Autotürmagneten betrug bei VISTAPRINT exakt 137,54 €. Dieses Startkapital konnte über einen familiären Kontakt zu einer großen Deutschen Versicherung als Kultursponsoring aufgebracht werden. Der Start war damit gesichert. Die Commerzbank AG Berlin Süd-West unterstützt das Team mit einem kostenlosten Geschäftskonto und einer Werbeprämie für Neu-Kunden in Höhe von 50 €. Damit war die Gesamtfinanzierung gesichert.
Abschließend musste durch das Team ein Geschäftsbericht erarbeitet werden. Dieser sollte sowohl ein Beschreibung der Geschäftsidee, des gesamten Vorgehens als auch die wirtschaftlichen Erfolge schildern. Ebenso war eine betriebswirtschaftlicher Abschluß mit Kontennachweisen u.ä. zu führen. In einer Nacht- & Nebelaktion wurde ein Geschäftsbericht erstellt, mehrfach gedruckt und fast (!) pünktlich eingereicht. Flamkiert wurde dies durch eine Präsentationsstand am Abschlußtermin. Das Team hatte den dokumentatorischen Aufwand deutlich unterschätzt und einige Schwächen wurde unübersehbar.
Mir hat es wieder viel Spaß gemacht. Ich habe spannende Menschen kennen gelernt und hoffentlich dazu beigetragen, die unternehmerischen Seiten des Lebens fröhlich, kreativ, gestaltend und spannend kennen zu lernen.
Berlin / Brandenburg, den 8. Juli 2010